Joby Talbot

© Anna McCarthy

Joby Talbot wurde 1971 in London geboren. Er studierte privat Komposition bei Brian Elias und am Royal Holloway und Bedford New College, bevor er einen Master of Music in Komposition an der Guildhall School of Music and Drama bei Simon Bainbridge absolvierte.

Talbots vielfältiger Katalog umfasst abendfüllende Ballette und zeitgenössische Tanzwerke, kleine und große Chor- und Vokalwerke, Orchesterstücke, Konzerte und Filmmusik.

Chroma für Wayne McGregor und das Royal Ballet war Talbots erste wichtige Zusammenarbeit mit einem Choreographen. Es folgten mit Genus (Ballet de l’Opéra de Paris, 2007) und Entity (Random Dance, 2008) zwei weitere Kollaborationen mit McGregor. Alice’s Adventures in Wonderland für Christopher Wheeldon – inzwischen längst ein moderner Klassiker – war die erste abendfüllende Partitur, die das Royal Ballet seit 20 Jahren in Auftrag gab. Neben The Winter’s Tale, für das Talbot 2015 mit dem renommierten Prix Benois de la Danse für Komposition ausgezeichnet wurde, arbeitete Talbot mit Wheeldon auch für Tide Harmonic (2009), einem Werk für großes Ensemble, das ursprünglich als Partitur für Eau der Choreographin Carolyn Carlson und CCN Roubaix entstand, sowie an Fool’s Paradise (2007), das auf Talbots Partitur für den Stummfilm The Dying Swan basiert, zusammen. Sein jüngstes Werk für Wheeldon ist das dritte abendfüllende Ballett Like Water for Chocolate für das Royal Ballet in Kooperation mit dem American Ballet Theatre, uraufgeführt im Juni 2022 in London und ein Jahr später an der New Yorker Metropolitan Opera zur US-Premiere gebracht. 

Talbots von der Kritik hochgelobte erste Oper Everest wurde 2015 von der Dallas Opera uraufgeführt. Eine weitere Zusammenarbeit mit dem Librettisten Gene Sheer nach der wahren Geschichte The Diving Bell and The Butterfly kam im November 2023 zur Uraufführung. 

Talbots Werke wurden von Ensembles wie u.a. das Philharmonia Orchestra London, BBC Symphony Orchestra, BBC National Orchestra of Wales, Calder Quartet, The King's Singers, die Britten Sinfonia und Britten Voices, das Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, Royal Ballet London, National Ballet of Canada, American Ballet Theatre, Hamburg Ballett, Bolschoi-Ballett Moskau, Ballett de l’Opéra de Paris, Random Dance, Dallas Opera, Independent Opera und beim Norfolk und Norwich Festival aufgeführt.

An der Wiener Staatsoper war 2015 im Rahmen der Ballettpremiere Thoss/Wheeldon/Robbins Talbot’s Fool’s Paradise zu Wheeldons gleichnamiger Choreographie zu erleben. Mit The Winter’s Tale kommt im November 2024 eine seiner abendfüllenden Ballettpartituren mit dem Wiener Staatsballett zur österreichischen Erstaufführung.