Karole Armitage
Karole Armitage begann ihre Karriere als Tänzerin von 1973 - 1975 als Mitglied des Ballet du Grand Théâtre de Genève unter der Künstlerischen Leitung George Balanchines. 1976 schloss sie sich der Compagnie von Merce Cunningham an, wo sie fünf Jahre lang in Cunninghams wegweisenden Werken tanzte. 1979 schuf Armitage ihr erstes Stück gefolgt von dem Signaturwerk Drastic-Classicism 1981. In den 80er Jahren leitete sie ihre eigene New Yorker Compagnie The Armitage Ballet. Auf Auftragsarbeiten für das Ballet de l’Opéra de Paris sowie das American Ballet Theatre folgten seit den 80er Jahren mehrere Uraufführungen in Europa. Sie schuf neue Werke für u.a. das Bolschoi-Ballett, die Tasmanian Dance Company, Les Ballets de Monte-Carlo, das Ballet de L'Opéra de Lyon, Ballet Nacional de Cuba, Washington Ballet, Boston Ballet, Alvin Ailey American Dance Theater, Kansas City Ballet, Ballett der Griechischen Nationaloper, Bern Ballett und die Rambert Dance Company. Armitage war von 1996 - 2000 Direktorin von MaggioDanza und von 2000 - 2004 Hauschoreographin des Ballet de Lorraine. Im Jahr 2004 leitete sie die Biennale Danza in Venedig. Nach der erfolgreichen Saison ihrer Compagnie am Joyce Theater 2004 konzentrierte sich Armitage nun auf ihre in New York ansässige Compagnie Armitage Gone! Dance. Sie choreographierte Broadway-Produktionen wie Passing Strange und Hair, wofür sie eine Tony-Nominierung erhielt, Musikvideos für Madonna und Michael Jackson, mehrere Merchant Ivory-Filme und 2012 die Zeltshow Amaluna des Cirque du Soleil. Für das Londoner Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Esa-Pekka Salonen schuf sie die Choreographie zu Strawinskis Agon. Als künstlerische Leiterin des italienischen Ravello Festivals 2016 kuratierte sie einen Abend mit American Dance, bei dem das New York City Ballet, die Martha Graham Dance Company, das Alvin Ailey American Dance Theater, William Forsythe, Richard Move und ihre Compagnie auftraten. Armitage inszenierte Opern aus dem barocken und zeitgenössischen Repertoire für mehrere renommierte Häuser in Amerika und Europa, darunter das Teatro di San Carlo in Neapel, Théâtre du Châtelet in Paris, die Griechische Nationaloper, Nationale Opera & Ballet und Boston Lyric Opera. Sie choreographierte Das Schlaue Füchslein und A Dancer’s Dream für die New York Philharmonic und kreierte die Choreographie für das Theaterstück Marie Antoinette von David Adjmi. Im Jahr 2020 choreographierte Armitage die Marc Jacobs Herbst Winter 2020/2021 Fashion Show. Zu ihren jüngsten Projekten gehören A Stab at Time in Zusammenarbeit mit dem Santa Fe Institute und zu einer Auftragsmusik von Gregory Spears, The Hot Seat, ein Werk in Zusammenarbeit mit der MIT Media Lab-Designerin Agnes Cameron und ein Nussknacker mit Tänzer*innen, die Volks- und klassischen Tanz aus Asien, Afrika und Amerika aufführen. Armitage ist zudem ein MIT Media Lab Director's Fellow.
Sie hat mit zeitgenössischen und experimentellen Komponist*innen wie John Luther Adams, Thomas Ades, Rhys Chatham, Annie Gosfield, Vijay Iyer, David Lang, Lukas Ligeti, Lois V Vierk und Reiko Yamada zusammengearbeitet. Die Bühnenbilder und Kostüme für ihre Arbeiten werden von führenden zeitgenössischen Künstler*innen entworfen, darunter Alba und Francesco Clemente, Karen Kilimnik, Brice Marden, Jeff Koons, Vera Lutter, David Salle und Philip Taaffe. Der Lichtdesigner Clifton Taylor und Kostümbildner Peter Speliopoulos sind die Haus-Designer ihrer Compagnie. Zu ihren wissenschaftlichen Kollaborateuren gehören Dr. Brian Greene (Columbia University), Dr. Paul Ehrlich (Stanford University) und Dr. John Harte (University of California, Berkeley). Armitages Arbeiten über theoretische Physik und Klimawandel wurden auf dem World Science Festival und in der Milstein Hall of Ocean Life im American Museum of Natural History präsentiert.
Armitages Wirken ist Schwerpunkt mehrerer Dokumentationen, die für das Fernsehen gedreht wurden, darunter The South Bank Show (1985) in der Regie von David Hinton und Wild Ballerina (1988) in der Regie von Mark Kidel. Armitage ist Trägerin eines Guggenheim-Stipendiums. 2009 wurde sie mit dem Commandeur dans l'ordre des Arts et des Lettres geehrt. 2012 war sie Artist in Residence der Chinati Foundation und erhielt 2013 die Ehrendoktorwürde der University of Kansas. 2016 wurde Armitage mit einem Radcliffe-Stipendium in Harvard und einem Simons-Stipendium an der University of Kansas ausgezeichnet, um die Kultur der amerikanischen Ureinwohner*innen mit Schwerpunkt auf Kansa, Paweee und Osage zu studieren.
Vorstellungen mit Karole Armitage