Robert Rauschenberg

Der Amerikaner Robert Rauschenberg, dessen 100. Geburtstag die Kunstwelt 2025 feiert, war einer der bedeutendsten Vertreter der amerikanischen Nachkriegsavantgarde und bekannt für seine Combines genannten Mischformen aus Skulptur und Gemälde, mit der er die Zweidimensionalität der Leinwand in einer vom abstrakten Expressionismus geprägten Ära durchbrach. In seiner über sechs Jahrzehnte umfassenden Schaffenszeit arbeitete er in einer Vielzahl von Bereichen und Formen, darunter die Malerei, Skulptur, Druckgrafik, Fotografie und Performance. 

Geboren am 22. Oktober 1925 in der texanischen Hafenstadt Port Arthur, studierte Rauschenberg am Kansas City Art Institute, der Académie Julian in Paris, am Black Mountain College in North Carolina bei Josef Albers sowie an der Art Students League of New York, wo er sich mit Cy Twombly anfreundete. Am experimentellen Black Mountain College traf er den Komponisten John Cage sowie den Choreographen und Tänzer Merce Cunningham, mit dem er in einer von kreativer Unabhängigkeit und höchstem gegenseitigen Respekt geprägten künstlerischen Partnerschaft in den folgenden Jahrzehnten mehr als zwanzig Tanzprojekte und Events realisierte. In seinen Bühnen-, Kostüm- und Lightdesigns für Cunningham spiegeln sich Rauschenbergs aktuelle künstlerische Phasen, während die Auseinandersetzung mit der Tanzkunst zugleich auch Einfluss auf sein bildnerisches Werk nahm, in das er kommerzielle und typisch amerikanische Zeichen, Objekte und Materialien der Alltagswelt integrierte und dabei auch mit gefundenen Materialien experimentierte. 

Rauschenberg starb am 12. Mai 2008 im Alter von 82 Jahren auf der Insel Captiva im Bundestaat Florida.